Reallabor Universitätsforst für nachhaltiges Verjüngungsmanagement im Klimawandel (LabForest)

Reallabor Universitätsforst für nachhaltiges Verjüngungs-
management im Klimawandel (LabForest)

Der Klimawandel bedroht Europas Wälder, macht sie anfälliger für Stürme, Trockenheit, und Schädlinge und stellt die Holz- und Forstwirtschaft vor Herausforderungen. Gleichzeitig sind Wälder mit wachsenden und immer vielfältigeren Ansprüchen der Gesellschaft verbunden, die nicht mehr durch sektorale Forschung bearbeitet werden können. LabForest untersucht den Einfluss von waldbaulichen Maßnahmen in Interaktion mit Störungsereignissen in einem „Reallabor“ auf dem universitätseigenem Forst bei Landshut über einzelne Forschungsdisziplinen hinweg. Dafür kooperieren Forschende unter Verwendung modernster Methoden aus der Forstwirtschaft, der Hydrologie, der Geographie, der Biologie und der Ökonomie.

Eine vielversprechende waldbauliche Maßnahme ist die Vorausverjüngung, bei der junge Bäume unter ältere gepflanzt werden, um Verluste bei Störungsereignissen schneller auszugleichen. LabForest untersucht diese Methode in Kombination mit anschließenden waldbaulichen Behandlungen und vergleicht sie mit traditionellen Strategien (bspw. Räumung versus Nicht-Räumung, Pflanzung versus Naturverjüngung). Hierbei werden die Auswirkungen auf verschiedene Ökosystemleistungen, Artenvielfalt und Wirtschaftlichkeit untersucht. Die Ergebnisse finden Eingang in Forschung und Lehre und sollen an die Forst- und Holzindustrie sowie die Öffentlichkeit weitergegeben werden.

Mit der Förderrichtlinie „Regionale Innovationsgruppen für eine klimaschützende Wald- und Holzwirtschaft (REGULUS)“ greift das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Strategie zur Forschung für Nachhaltigkeit (FONA) Empfehlungen der Arbeitsgruppe zur Wald- und Holzforschung auf (AG WUHF).

Das zentrale Anliegen von REGULUS liegt in der Stärkung der inter- und transdisziplinären Forschung und einer aktiven Gestaltung der Forschungslandschaft Wald und Holz, um zukunftsweisende Strategien für eine klimaschützende Wald- und Holzwirtschaft zu entwickeln.

Derzeit wird in Deutschland in zehn regionalen REGULUS-Innovationsgruppen an konkreten Lösungskonzepten für eine nachhaltige und klimaschützende Wald- und Holzwirtschaft geforscht. Dabei werden klimaangepasste Wald-Holz-Managementsysteme und die Entwicklung multifunktionaler Wälder auf Schadflächen, Möglichkeiten zum Erhalt von Ökosystemleistungen unter Trockenstress und die stoffliche Altholznutzung erforscht. Darüber hinaus werden digitale Instrumente entwickelt, um die Dynamiken von Waldökosystemen zu verstehen.

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